Melanie

What a girl!

Jeder kennt doch den Moment, wenn man jemand neues kennenlernt und eine gewisse Zeit nur zu zweit verbringen muss. Im Aufzug oder, wenn man eine neue Kollegin auf der Arbeit durch’s Haus führt. Wenn man in der leeren Bäckerei mit der Verkäuferin darauf wartet, dass der Aufbackofen fertig wird oder man in der Feierabendbar die Süße am Tresen anspricht und dann schnell feststellt, dass man so gar keine Gesprächsthemen hat und viel besser im Büro geblieben wäre. Diesen Moment gab es zum Glück nicht, als Melanie bei mir ins Auto stieg und wir eine halbe Stunde zu unserer Shooting-Location gefahren sind.

Sie erzählte mir von ihren Reisen, den Leuten die sie dort kennengelernt hat und wie gerne sie in einer Großstadt wie Berlin oder New York leben würde und was in Würzburg einfach gar nicht toll ist und was da eigentlich alles auf ihren Körper gepinselt wurde. Die Tattoos sind der Hammer!

Melanie hat  ein beeindruckendes Portfolio mit tollen Fotografen vorzuweisen. Pärchen shooten kann ich, kein Ding, selbst wenn man mal einen etwas weniger kreativen Tag erwischt hat; da hab ich genug Übung. Mit Models arbeite ich gerne, aber durch die vielen Hochzeiten komm ich leider zu selten dazu und deshalb fehlt die Routine. Aber bei der ausgesuchten Location, einem (für regionale Verhältnisse) hochklassigen Hotel kann doch eh nichts schief gehen. So ein hübsches Mädel in Unterwäsche in einer schicken Hotelsuite – so doof kann man gar nicht sein um da nicht ordentlich abzuliefern. Dann kommen wir in dieses kleine, hässliche Hotelzimmer (wie sich herausstellte das einzig nicht ausgebuchte im ganzen Hotel) und die Zahnräder im Kopf fangen an zu drehen und zu knarzen und das Uhrwerk fällt fast auseinander.

Raumscan: Ok, wir haben ein hässliches Bett mit hässlicher Bettwäsche. Die Bettwäsche fliegt auf den Boden. Am Kopfteil sind oberhässliche Leselampen angebracht, keine Chance in diese Richtung zu schießen. Das Bild an der Seitenwand lässt sich zum Glück entfernen und ich habe eine weiße Wand. Dann noch ein Fenster, damit kann man arbeiten. Vorhänge gibts leider keine, dann wird das mit dem Fenster schon schwieriger.

Nix wars also mit geiler Location. Und ich steh da mit nem Model das schon etliche Fotografen hatte, die sicher mehr mit einer weißen Wand anzufangen wissen als ich. Jetzt muss ich also richtig Fotografieren, mit Kommunikation und so. Ok, ist geil, wenn das Gegenüber mitmacht und das hat geklappt – war mega. Und zur Belohnung sind wir dann nochmal in den Wellnessbereich und Melanie ins Wasser.

Ganz vielen Dank an Melanie Kraus für die netten Gespräche, die gute Stimmung, neue Erfahrungen und die Ungehemmtheit vor Kleidungsverlust, die es einem tausendmal einfacher macht so schöne Fotos zu machen.

Und einen großen imaginären Blumenstrauß für die liebe Conny Lechner, die mit Pinsel, Haarspray und sonstigen Utensilien die letzen Prozent aus Melanie geholt hat und immer wieder für die richtige Strähnchenbildung gesorgt hat.
Alle meine (und andere) Brautpaare dürfen sich gerne an Conny wenden, wenn Sie jemanden für ihr Make-up und die Brautfrisur suchen und das am Liebsten auch on-location erledigt haben möchten.